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mehr als wohnen

Kunst - eine genossenschaftliche Tradition

Schon in den Anfängen der Genossenschaftsbewegung spielte Kunst eine wichtige Rolle. Die architektonischen, plastischen oder bildnerischen Werke an Genossenschaftssiedlungen brachten zum Ausdruck, dass alle Menschen ein Recht auf Bildung und Kunst und damit Anteil an den zivilisatorischen Errungenschaften der Gesellschaft haben.

Auch die Stadt Zürich verpflichtet die Genossenschaften im Rahmen von Baurechtsabgaben, ein halbes Prozent der Bausumme in Kunst und Bau zu investieren. Für mehr als wohnen ist die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur ein wesentliches Element der Quartierentwicklung. Deshalb nahm sie die Bedingung im Baurechtsvertrag mit der Stadt Zürich gerne an, ein Budget für Kunst und Bau zu reservieren. Schon im Jahre 2010 nahm dann eine Kunstkommission mit Vertreter/innen der Genossenschaft, der beteiligten Architekturteams und externen Expert/innen die Arbeit auf. 2018 schloss die Kunstkommission ihre Arbeit ab. Das Thema Kunst hat jedoch auch nach Abschluss des offiziellen Kunst und Bau-Engagements weiterhin ihren Platz in der Genossenschaft.

Im Folgenden finden Sie die eine chronologische Auflistung von Kunst und Bau-Projekten auf dem Hunziker Areal:

 

Scrollen Sie sich durch die Kunstgeschichte des Hunziker Areals!

Longtang

Longtang versteht sich als kultureller Inkubator. Im Sinne eines «Thinktanks» für und mit zeitgenössischer Kunst, der durch Erforschung, Entwicklung und Bewertung politischer, sozialer und wirtschaftlicher Verhältnisse Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung nehmen kann.

Im Fokus stehen spezifische Aspekte heterogener Praktiken die sich in extradisziplinärer Form ausspielen. Die Programmation beinhaltet verschiedene Diszipline, findet in entsprechenden Zeitdauern statt, verbindet Orte mit verschiedenen Distanzen und wendet sich an lokale, kunstnahe und -«ferne» Adressat*innen. Im Mittelpunkt steht eine projektspezifische Angehensweise, sodass Praxis, Vermittlung und Diskurs in ihrer jeweiligen Zusammenstellung stets anregend sind. 

Longtang * Hagenholzstrasse 106/108a, 8050 Zürich

Offen Mo - Fr, 10.00 - 14.00 oder auf Anfrage

2018: «Monociel» - Das Wandgemälde an der Hagenholzstrasse 106

mehr als wohnen suchte im Frühjahr 2018 für das Hunziker Areal in Zürich Nord eine künstlerische Idee für ein Wandgemälde. Über 100 Eingaben erreichten mehr als wohnen - herzlichen Dank an alle Teilnehmenden! Die Jury wählte dann «Monociel» von Kevin Benz und Enrico Pegolo aus. Das Projekt geht über das Gemalte hinaus; es öffnet mittels der dazugehörigen «Monociel»-App digitale Räume unter dem Hashtag #hunzikerareal. Die App gibt es zum Download auf iTunes und im Playstore. Ausserdem ist zum Wettbewerb und als Rückblick auf sieben Jahre Kunst und Bau die Wettbewerbspublikation "Das Wandgemälde" erschienen. Sie liegt gratis an der Réception auf.

Vernissage Wandgemälde (23. September 2018)

alle Fotos (c) Lucas Ziegler

2018: «Neuer Norden Zürich»: DIE GLOCKE auf dem Hunziker Areal

Im Rahmen des Kunstfestivals «Neuer Norden Zürich» realisierten die Künstler "Baltensperger + Siepert" auf dem Hunziker Areal ein Kunstprojekt: Eine Glocke wurde gegossen und am Riedgraben im Boden installiert. Vorab wurde auf dem Areal Aluminium für die Glocke gesammelt. Dazu wurde ein Container auf dem Hunzikerplatz aufgestellt. Am Abend des 25. August dann wurde das Aluminium feierlich zu einer Glocke gegossen. Den Prozess bis zur Glocke dokumentieren die Künstler auch auf ihrem Instagram-Account.

Auch die IG Pro 12 hat den Entstehungsprozess filmisch begleitet. Auf ihrer Website ist der Film zu sehen: http://ueberlandparktv.blogspot.com/2018/09/blog-post.html

Alle Fotos (c) Eva Linder.

2017-2018: message salon embassy Zürich Nord

Vom 12. August 2017 bis 31. Oktober 2018 fand die Phase 3 unseres Auftrags zu Kunst am Bau statt. Die Kunstkommission von mehr als wohnen gewann für diese dritte Etappe die Schweizer Künstlerin und Kuratorin Esther Eppstein, Madame l'Ambassadeur der message salon embassy. Vorwiegend junge, internationale Kunstschaffende waren als Artists in Residence eingeladen, jeweils drei Monate auf dem Hunziker Areal zu leben und zu arbeiten. Die Galerie am Dialogweg 6 wurde in dieser Zeit zur message salon embassy Zürich Nord, Atelier der Künstler/innen und gelegentlich auch ein Veranstaltungsraum, in dem öffentliche Präsentationen, Zusammenkünfte, Performances oder Gespräche stattfanden. 

message salon embassy Zürich Nord

Im Hunziker Areal, 12. August 2017 bis 31. Oktober 2018

mit den Künstlerinnen und Künstlern:

Sandro Sulaberidze und Ninutsa Shatberashvili, Tiflis (Georgien) August bis November 2017 

Rafał Pierzyński, Warschau (Polen), November 2017 bis Januar 2018: 

Daniela Palimariu, Bukarest (Rumänien), Februar bis April 2018

Desislava Pancheva, Sofia (Bulgarien), April bis Juli 2018

Adnan Softić, Hamburg/Sarajevo (Deutschland/Bosnien), Juli bis Oktober 2018

Aktuelle Infos zu den Artists ins Residence finden sich auf der Facebook-Page von Madame l'Ambassadeur Esther Eppstein.

2013-2018: Social Urban Zone (SUZ)

Das Kunstprojekt Social Urban Zone von Frank und Patrik Riklin ist eine spielerische Versuchsanordnung zur Verunüblichisierung des Alltags und wurde in der Phase 2 der Kunst und Bau Aktivitäten auf dem Hunziker Areal installiert. Zentraler Kleinst-Eingriff ist ein Trinkbrunnen, welcher nur so gut fliesst, wie sich die Menschen auf die Idee der Social Urban Zone einlassen. Im Dezember 2018 trocknete der Trinkbrunnen dann infolge mangelnder Interaktionen aus, viele Jahre nach Beginn seiner bewegten Geschichte. Mehr zur Social Urban Zone erfahren Sie unter diesem Link.

Foto AfS, Patrik Riklin

2011-2014: mehr als kunst-Blog von Kafi Freitag

2011 bis 2014 betrieb Kafi Freitag im Auftrag der Baugenossenschaft mehr als wohnen den Blog MEHR ALS KUNST. Während der Entstehungs- und Bauphase des Hunziker Areals bloggte und kommentierte die Künstlerin die Geschehnisse und zeigte der Öffentlichkeit ihren Blick auf das, was sich in Zürich-Leutschenbach entwickelte.

2011: PlayMobile: Irene Grillo und Stefan Wagner intervenieren

Im März 2011 stellten sich im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung unter dem Titel Brache sucht Kunst im Cabaret Voltaire fünf Kurator/innen vor. Irene Grillo und Stefan Wagner wurden nominiert, und von Juni 2011 bis April 2012 realisierten sie unter dem Titel PlayMobile diverse Interventionen auf dem Areal – das sich nicht wirklich als Brache, sondern als zu weiten Teilen bereits vereinnahmt zeigte. Ein Circus war dort einquartiert, Besetzer/innen hatte sich niedergelassen. Das Duo lancierte teils ironisch gemeinte, teil kritische, teil poetische Aktivitäten - liess ein Trüffelschwein übers Gelände laufen, eine Wohnung verlosen, eine Sängerin die Brache besingen oder auf angrenzendem Gelände Wohnende mit Kreide Ratschläge für die neuen Bewohner/innen aufs Strassenpflaster schreiben. Eine anschliessende Publikation hätte die Interventionen analysieren und kontextualisieren sollen – konnte leider aber nicht mehr realisiert werden.